Ohrendruck
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Ohrendruck kennen viele Menschen vom Fliegen. Unangenehme Druckgefühle auf dem Ohr als Ursache extremer Druckveränderung in kurzer Zeit sind in der Regel harmlos. Bei Erkältungen mit Druckausgleichsstörungen im Mittelohr aber, kann ein Ohrdruck schmerzhaft sein und sollte vom Arzt untersucht werden.

Druckunterschiede zwischen Aussenwelt und Paukenraum gleicht der menschliche Körper in der Regel automatisch über den Hals-Nasen-Rachenraum, also die Nase und den Mund wieder aus. Ist diese Funktion gestört, so wird das Trommelfell in die eine oder andere Richtung ausgedehnt und verursacht Schmerzen. Dagegen helfen Tricks oder Medikamente zur Belüftung und Schmerzlinderung.

 

So entsteht Ohrendruck

Wer kennt das nicht: Beim Fliegen mit dem Flugzeug oder Autofahrten durch einen Tunnel oder über einen Gebirgspass in den Bergen, entsteht plötzlich ein unangenehmer Druck im Ohr durch das Luftdruckgefälle.

Für den Druckausgleich zwischen Aussenwelt und dem Mittelohr ist normalerweise die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) zuständig. Dieser kleine, mit einer Schleimhaut ausgekleidete Verbindungsgang zwischen Rachen und Mittelohr, kann auch als Druckausgleichröhre bezeichnet werden.

Das Mittelohr ist durch das Trommelfell und die inneren Ohrabschnitte nahezu vollständig abgeschlossen, aber mit Luft gefüllt (es herrscht also ein Druck im Inneren des Mittelohrs). Die einzige Verbindung nach aussen ist die Eustachische Röhre, zum Hals-Nasen-Rachenraum, in etwa dort wo die Rachenmandeln sitzen.

Verändert sich das Druckgefälle zwischen innen, also der Druck im Innern des menschlichen Körpers und aussen dem atmosphärischen Peripherischen Umweltdruck sehr schnell, so kann der natürliche Druckausgleichs-Mechanismus versagen. Es entsteht ein «Druck auf den Ohren».

 

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Symptome Ohrendruck

Der Ohrendruck manifestiert sich mittels einem unangenehmen, gar schmerzhaften Druckgefühl im Ohr, welches sich wie ein «wattiges» und «dumpfes Hören» beschreiben lässt.

Ohrendruck ist keine eigene Krankheit, sondern ein Symptom von verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Ohr.

Der Ohrendruck kann ein- oder beidseitig auftreten oder auf einer Seite stärker und schmerzhafter als auf der anderen Seite. Eine akute Mittelohrentzündung zum Beispiel ist gerade bei Säuglingen und Kleinkindern eine häufige Erkrankung und kann sowohl einseitig als auch beidseitig z.B. durch aus der Eustachischen Röhre aufsteigende Erreger ausgelöst werden.

Halten Beschwerden längere Zeit an und können sie nicht durch Schlucken oder Gähnen beseitigt werden, so ist möglicherweise die Druckausgleichsfunktion im Ohr gestört oder das Ohr entzündet.

Wenn folgende Symptome anhalten, sollten Sie möglichst bald Ihren Hausarzt oder einen HNO Arzt aufsuchen:

  • Ohrgeräusche
  • Schwindelgefühl
  • Ohrenschmerzen

Bei zu langem Zuwarten riskieren Sie schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen wie eine anhaltende Schwerhörigkeit welche es zu vermeiden gilt. Bei bleibenden Hörschäden müssten Hörgeräte den Hörverlust kompensieren, was nicht sein muss.

Weitere Symptome können sein:

  • dumpfe und gedämpfte Hörwahrnehmung
  • eigene Stimme hört sich beim Sprechen «hallend» oder intensiver an
  • Missempfindungen im Ohrenbereich
  • Gefühl als ob etwas im Ohr steckt «Völlegefühl»

Ohrendruck ist unangenehm und kann schmerzhaft sein.

Ohrendruck ist unangenehm und kann schmerzhaft sein.

 

 

Ursachen für Ohrendruck

Ursachen für Ohrendruck können Krankheiten, Fehlfunktionen, Verspannungen, Verstopfungen und psychisch bedingter Stress sein. Ohrendruck ist folglich die Ursache von Ohrerkrankungen.

Man muss unterscheiden zwischen temporär oder anhaltend Druck auf den Ohren. So z.B. ein schneller Druckanstieg oder Druckabfall, welchen der Körper zuerst ausgleichen muss, wie bei einem Start oder einer Landung von einem Flugzeug.

 

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Bei einem Ohrendruck, welcher über längere Zeit anhält und Schmerzen verursacht, kann als Ursache ein gesundheitliches Problem bestehen. Hierbei sollte umgehend ein Arzt oder Ohrenarzt aufgesucht werden, denn ein Ohrendruck ist nicht immer harmlos und verschwindet auch nicht immer automatisch wieder.

Ohrendruck durch Ohrenschmalz

Oft ist ein zu viel Ohrenschmalz (Cerumen) die Ursache von Ohrendruck. Das gelb-braun gefärbte Drüsensekret wird im äusseren Gehörgang gebildet und abgesondert (sezerniert). Es dient dem Reinigungsmechanismus und ist zum Schutz vor Mikroorganismen und Insekten. Wird davon zu viel produziert und kann es nicht abfliessen, so kann es den Gehörgang verschliessen. Ist das Ohr verstopft, so kann ein verschlossener Gehörgang zu einem lästigen Druckgefühl im Ohr führen und das Hörvermögen beeinträchtigen.

Ein Ohrpfropf auch Cerumenpfropf kann sich auch nach dem Baden oder Schwimmen bilden. Das eingedrungene Wasser im Ohr bildet zusammen mit dem Ohrenschmalz einen Pfropf, welcher den Gehörgang so belegt, dass sich ein störender Ohrendruck entwickelt.

Häufig sind Funktionsstörungen oder falsche Ohrhygiene der Grund für solche Beschwerden. Der unsachgemässe Gebrauch eines Ohrenstäbchen (auch Q-tips) zum Beispiel, kann das Cerumen in Richtung Trommelfell stossen und damit den Gehörgang verstopfen. Das ist der Grund, warum Wattestäbchen umsichtig für die Ohrreinigung verwendet werden sollten.

Ohrendruck durch Infektionen

Eine weitere Ursache als Grund für Ohrendruck-Beschwerden können Entzündungen im Gehörgang oder am Trommelfell sein. Als Auslöser kommen hier zum Beispiel Erreger oder mechanische Irritationen in Betracht. Durch Untertauchen in einem heiss-stehenden Gewässer, können z.B. Keime in den Hörkanal gelangen und Entzündungen verursachen. Betroffene Patienten leiden bei einer solchen Infektion häufig unter Ohrenschmerzen, Ohrendruck und u.U. Ohrensausen.

Bei einem sogenannten Tubenkatarrh oder Tubenmittelohrkatarrh, welcher akut oder chronisch auftreten kann, sind die Schleimhäute der eustachischen Röhre aufgrund von Entzündung angeschwollen. Dadurch wird die Tube in ihrer Öffnungs- und Schliess-Funktion eingeschränkt. Eine ordentliche Belüftung des Mittelohrs wird dadurch behindert, wodurch ein Druck in den Ohren entsteht. Die akute Mittelohrentzündung (lat. otitis media acuta) tritt meist in Verbindung mit einer Erkältung auf und macht sich durch stechende Schmerzen, Klopfen im Ohr, Ohrgeräusche und eine Schallleitungsschwerhörigkeit bemerkbar. Der Patient hat in aller Regel Fieber, häufig Kopfweh und ein herabgesetztes Allgemeinempfinden. Es kann zu einer Spontanperforation (Riss) des Trommelfells kommen und der Eiter kann über den Gehörgang nach Aussen abfliessen (Otorrhoe). Diese Aktion lässt den Druck senken und ist mit einer spontanen Schmerzlinderung verbunden.

Bei einer chronischen Mittelohrentzündung (lat. otitis media chronica) spielen chronische Entzündungen aufgrund von Tubenfunktionsstörungen eine Rolle. Ohne Schleimhautentzündung nennt man es eine «trockene» chronische Mittelohrentzündung. Eine «feuchte» oder «nässende» Mittelohrentzündung ist es, wenn eine Sekretion auftritt. In diesem Fall liegt meist eine bakterielle-Infektion vor, welche sich über eine Trommelfellperforation einschleicht. Dies im Gegensatz zur akuten Mittelohrentzündung, wo die Infektion über die Eustachische Röhre geschieht. Patienten bemerken die chronische Mittelohrentzündung oft durch ein massives Druckgefühl im Ohr, einem gluckerndem Ohrgeräusch beim Essen, Gähnen oder beim Schnäuzen. Das Auslaufen von Schleimig-eitrigen Sekret, welches je nach Erregerspektrum entweder geruchlos oder faul stinkt (fötide), löst den Druck im Ohr.

Eine Belüftungsstörung oder Tubenventilationsstörung kann folglich der Fall sein, wenn die Ohrtrompete

  • zugeschwollen,
  • blockiert (z.B. durch eine vergrösserte Rachenmandel) ist oder
  • sich nicht mehr richtig öffnet.

Ohrendruck durch Barotrauma

Ursachen für Ohrendruck können auch Barotraumen (aerotitis barootitis) sein. Rasche Luftdruckveränderungen, welche zu einem Unterdruck im Mittelohr führen, sind schmerzhaft.

Kann der Unterdruck in der Paukenhöhle nicht durch eine Belüftung über die Eustachische Röhre ausgeglichen werden, so kann eine Perforation des Trommelfells oder gar der runden Fenstermembran auftreten. Eine fehlende Ausgleichfunktion kann z.B. durch eine Schwellung der Tubenschleimhäute im Rahmen einer Rhinitis auftreten.

Um einem Barotrauma präventiv entgegenzuwirken, sollte mit einer Rhinitis oder Mittelohrentzündung nicht getaucht werden. Bei Flugreisen sollten rechtzeitig vor der Landung abschwellende Nasentropfen appliziert und eingenommen werden. Wichtig: Achtung, bei einem Loch im Trommelfell dürfen keine Ohrentropfen verabreicht werden!

Ohrendruck durch Hörsturz

Betroffene berichten häufig von einem Druckgefühl im Ohr im Zuge eines «Hörsturzes». Dieses fühlt sich gedämpft an, als hätte man eine Watte im Ohr. Ein Hörsturz bzw. «Ohrinfarkt» ist eine plötzlich auftretende, meist einseitige Hörstörung, welche bis zum Hörverlust reichen kann.

Ursachen und Hintergründe für dieses Hörsturz-Phänomen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten die Auslösung bei Durchblutungsstörungen des Innenohrs. Zudem werden chronische Entzündungen und Autoimmunerkrankungen als mögliche Auslöser in Betracht gezogen. Stress gilt als häufiger Verstärker bei der Auslösung für Hörstürze.

Andere Ursachen für einen Ohrendruck

  • Ein Ohrenschmalz-Pfropf im Ohr kann ein Druckgefühl auslösen.
  • Vergrösserte Rachen oder Gaumenmandeln können Ohrendruck verursachen.
  • Ist der Gehörgang oder das Trommelfell entzündet, empfinden viele Betroffene Druck im Ohr.
  • Auch ein beschädigtes Trommelfell kann für einen Ohrendruck verantwortlich sein.
  • Ohrendruck in Kombination mit Rauschen beziehungsweise Ohrgeräuschen (Tinnitus) können erste Anzeichen für einen Hörsturz sein.
  • Psychisch bedingter Stress kann ebenfalls Ohrendruck hervorheben.
  • Ein Morbus Menière kann zu Druck auf den Ohren führen.
  • Auch Tumore können unter Umständen zu einem Ohrendruck führen.
  • Störungen am Kau- und Kiefergelenk (Craniomandibuläre Dysfunktion CMD), welche an den Bewegungen des Kiefers beteiligt sind, können ebenfalls Druck im Ohr verursachen.
  • Nächtliches Zähneknirschen kann sich folglich ebenfalls als Ohrendruck äussern.
  • Auch die Halswirbelsäule kann für Ohrendruck verantwortlich sein. Im obersten Halswirbel namens Atlas, welchen Kopf trägt, verlaufen viele Nervenbahnen und Blutgefässe in der Nähe des Ohres. Aus diesem Grund ist bei Erkrankungen in diesem Bereich auch ein Druck auf den Ohren möglich.
  • Nacken- und Schulterverspannungen können sich ebenfalls als Druck im Ohr manifestieren.
  • Durch ständige Behinderung der Nasenatmung z.B. durch einen Nasenseptumdefekt, entsteht ein Unterdruck im Mittelohr und somit ein unangenehmer Druck auf den Ohren.
 

Gründe für Ohrendruck

Wie es der Name Ohrendruck assoziiert, ist Druck auf oder besser in den Ohren der Grund. Die häufigsten Ursachen für Ohrendruck sind Erkältungen Stress und Fliegen.

Folgende Gründe können einen Ohrendruck auslösen:

  • Erkältungen
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Barotraumen
  • Allergien
  • Hörsturz
 

Faktoren für Ohrendruck

Bestimmte unterschiedliche Faktoren können zu Ohrendruck führen, wie zum Beispiel:

Höhenveränderungen

Auf 400 Meter über Meer wie z.B. in Zürich herrscht ein anderer Luftdruck als auf der Spitze des Matterhorns auf gut 4'478 m ü. M. Ein Flugzeug wiederum fliegt über 10'000 m ü. M. wo die Luft dünner wird und der Sauerstoffgehalt schrumpft.

Beim Tauchen ist im Gegensatz zu Veränderungen des Luftdrucks in verschiedenen Höhen, die Druckänderung bei wechselnder Wassertiefe wesentlich stärker ausgeprägt und zusätzlich lastet unter Wasser nebst dem normalen atmosphärischen Druck (Luftdruck) ein zusätzlicher Druck.

  • beim Starten und Landen mit einem Flugzeug.
  • beim Fahrstuhlfahren in einem Hochhaus (Wolkenkratzer).
  • beim Bergsteigen.
  • beim Tauchen.

Anatomische Begebenheiten

Bei manchen Menschen ist die Ohrtrompete von Natur aus enger. Dadurch kann sie sich leichter verlegen, wodurch es auch schneller zu Problemen mit dem Druckausgleich kommen kann.

Infektionen

Bestimmte Infektionen im Ohr oder im Nasen-Rachenraum können zu steigendem Ohrendruck führen, wie z.B. bei Mittelohrentzündungen oder Atemwegsinfekten wie einer Erkältung.

Allergien

Ausgelöst durch Allergien, können Schleimhäute im Nasenrachenraum anschwellen und eine verstärkte Schleimproduktion hervorrufen. Das kann als Faktor die Funktion der Ohrtrompete beeinträchtigen und Ohrendruck hervorheben.

Konstant geöffnete Ohrtrompete

Das Syndrom einer klaffenden- oder auch offenen- Tube, kann ebenfalls zu Ohrendruck führen. Bei Veränderungen im Fettgewebe und Bindegewebe um die Ohrtrompete herum, kann das unter Umständen eine ständig offene Ohrtrompete ständig zur Folge haben. Dies kann verschiedene Hintergründe haben, wie etwa eine Gewichtsabnahme oder ein niedriger Venen-Druck. Anlass können aber auch Veränderungen im Bereich der umgebenden Muskeln und Knorpel sein.

 

Anatomische Organe im Zusammenhang mit Ohrendruck

Gründe für Ohrendruck gibt es folglich einige. Im Normalfall wird der Druck im Mittelohr ca. drei- bis vier- Mal pro Minute angeglichen, wenn sich die Eustachische Röhre beim Schlucken öffnet. Ist diese Funktion und somit diese Verbindungsröhre blockiert, nimmt der Druck im Mittelohr allmählich ab. Denn der Sauerstoff aus dem Mittelohr wird in den Blutstrom aufgenommen und mit sinkendem Druck sammelt sich Flüssigkeit im Mittelohr an, was die Beweglichkeit des Trommelfells einschränkt.

Das Mittelohr liegt anatomisch zwischen dem Aussenohr und dem Innenohr. Es besteht aus dem Trommelfell (membrana tympani), der Paukenhöhle (cavum tympani) und der Ohrtrompete (tuba auditiva oder eustachische Röhre). Das Trommelfell ist eine dünne Membrane, welche das Mittelohr zum Aussenohr luftdicht abschliesst. Das Mittelohr wird durch die eustachische Röhre mit dem Rachenraum verbunden und darüber belüftet. Dadurch bleibt der Luftdruck auf beiden Seiten des Trommelfells immer gleich hoch. Das Volumen des Paukenraums (cavitas tympani) beträgt lediglich rund 1cm3, also etwa einem Volumen eines Fingerhutes und wird durch ein kleines Zusatzvolumen der Pneumatischen Hohlräume bestehend aus Warzenfortsatzzellen erweitert.

Die Eustachische Röhre (Tuba auditiva oder Ohrtrompete) ist mit Schleimhaut ausgefüllt und etwa 31 bis 38 mm lang. Sie hat eine engste Stelle beim Übergang vom knöchernen zum knorpeligen Teil, welcher «istmus tubae auditivae» genannt wird. Die Tube welche man sich wie eine Zahnpastatube vorstellen kann, ist normalerweise geschlossen, um gegen das Eindringen von Krankheitserregern vorzugehen. Die Aufgaben der Eustachische Röhre sind:

  • Belüftung der Mittelohr-Räume.
  • Druckausgleich bei wechselnden Druckverhältnissen.
  • Entwässerungs- Drainage der Paukenhöhle bei Paukenerguss.
  • Schutz vor Infektionen.
  • Schutz vor direkter Schallübertragung vom Rachen ins Mittelohr.

Die Öffnungsfunktion der Eustachische Röhre geschieht durch Schlucken, Gähnen und über K-Laute beim Sprechen wie z.B. über das Wort «Kikeriki». Diese Funktionsöffnungen werden durch den Zug von zwei Muskeln, welche quasi links und rechts an der Tube ziehen, veranlasst. Die beiden Muskeln heissen Gaumensegelspanner (lat. musculus tensor veli palatini) und Gaumensegelheber (lat. musculus levator veli palatini) und stellen den Druckausgleich zwischen Mittelohrraum und Aussenwelt her. Diese gesteuerte Funktionsöffnung sichert somit die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells bei sich wechselnden Aussendruckverhältnissen, wie z.B. bei der Landung eines Flugzeuges.

 

Diagnose Ohrendruck

Zur Diagnose bei einem Ohrendruck macht der Arzt eine Bestandsaufnahme (Anamnese) und otoskopiert ein Hausarzt oder Ohrenarzt (HNO oder ORL) zuerst den Gehörgang. Eine Otoskopie ist das Betrachten des Gehörgangs und des Trommelfells mittels eines Otoskops. Das Otoskop ist quasi eine Taschenlampe mit Vergrösserungslupe. Damit sieht er unter Umständen durch das milchig trübe, leicht durchsichtige Trommelfell, eine mögliche Ansammlung von Flüssigkeiten wie z.B. Eiter im Mittelohr oder ein Loch im Trommelfell.

Bei einem Loch im Trommelfell sind keine Druckübungen möglich, da die Luft ja durch das Loch oder den Riss (Perforation) hindurch ginge.

Ist das Trommelfell indes unauffällig und intakt, so kommen verschiedene Druckübungen wie z.B. eine Tympanometrie (Manometer-Impedanzmessung) zum Einsatz. Ein Tympanometer misst die Nachgiebigkeit (Compliance) des Trommelfells und gibt anhand eines Tympanogramm Aufschlüsse über den Zustand des Mittelohrs. Bei Über- oder Unterdruck versteift sich das Trommelfell und der Wert der Nachgiebigkeit ändert sich. Bei Belüftungsstörungen des Mittelohrs über die Eustachische Röhre, bildet sich im Mittelohrraum Unterdruck. Bei einem Mittelohrerguss ist die Nachgiebigkeit des Trommelfells sehr niedrig. Eine zusätzliche Audiometrie (Hörtest) würde in diesem Fall vermutlich einen Schallleitungs-Hörverlust ausweisen.

Tubenfunktionsprüfungen testen hingegen die Durchgängigkeit der Eustachischen Röhre. Für Tubendurchblasung sollte ein Patient gesund sein, da eine Tubendurchblasung z.B. bei einer Rhinitis (Nasenschleimhautentzündung) zu einer Infektion des Mittelohres führen könnte. Eine Tubenmanometrie hingegen kann nur bei einem defekten Trommelfell durchgeführt werden. Weitere Formen der Tubenfunktionsprüfung und Überprüfung sind der Valsalva-Versuch, das Politzer-Verfahren, der Toynbee-Versuch Tubenkatheterismus und die Tubenendoskopie.

 

Behandlung von Ohrendruck im Alltag

Der Ohrendruck geht nicht weg, was tun?

Beim Lösen des unangenehmen und teils schmerzhaften Gefühls können verschiedene Hausmittel helfen oder es kommen schulmedizinische Behandlungen zum Einsatz.

Oft gleicht sich der Druck nach einigen Momenten doch noch aus. Ein Knacken ist zu hören und ein Gefühl der Freiheit stellt sich ein.

Der Körper ist ein intelligentes, selbstregulierendes System. Nur kommt er mit unseren Geschwindigkeiten (Fliegen und Auto) manchmal nicht mit.

Hält der Druck an, helfen diese eigenständigen Methoden:

  • Kaugummikauen: Durch die Bewegung des Kiefers werden Mechanismen angeregt, die die Durchblutung und den Druckausgleich fördern.
  • Gähnen: Das Gähnen folgt einem ähnlichen Prinzip. Der Kiefer öffnet sich und der Körper entspannt.
  • Schlucken: Durch den Druck kann sich ein leichter Krampf im Rachenraum bilden. Mehrmals zu Schlucken (bis die Luft ausgeht) baut einen Gegendruck auf und die Beschwerden verschwinden.
  • Valsalva-Methode: Mund schliessen, Nase zuhalten und durch die Nase kräftig gegen den Druck ausatmen, zehn Sekunden halten und gleichzeitig die Bauchmuskeln anspannen. Das befreit die Ohrtrompete und das Mittelohr von unangenehmem Druck.

Diese Methoden helfen auch, wenn die Eustachische Röhre aufgrund von Allergien oder Blutdruckschwankungen gereizt, dauerentzündet und verstopft ist.

 

Therapien bei Ohrendruck mit Erkältungen, Allergien und Mittelohrentzündungen

Eine Erkältung hat sich festgesetzt und der Ohrendruck geht trotz all den genannten Tipps einfach nicht weg. Die Ursache ist dann eine stark entzündete und geschwollene Eustachische Röhre.

Im Falle von Schnupfen und Entzündungen (auch durch Allergien) können Schwellungen und Druck für Tage anhalten, äusserst lästig sein und sogar zu starken Kopfschmerzen führen. Dann kann ein Nasenspray schnell für deutliche Erleichterung sorgen. Ohren und die Nase sind durch Kanäle verbunden. Um die Ohrtrompete zu erwischen, wird das Spray am Nasenloch so angesetzt, dass es Richtung Rachen zeigt.

Da eine entzündete Ohrtrompete die Entstehung von Mittelohrentzündungen begünstigt, empfiehlt es sich, die Behandlung bald durchzuführen.

Ist das Ohr schon entzündet, können durch die Schwellungen starke Ohrenschmerzen entstehen (schmerzhaftes Knacken). Auch hier bringt das Spray schnelle Abhilfe.

Doch Vorsicht: Nasensprays können auch zu Abhängigkeiten führen und sollten nur kurzzeitig und mit Vernunft eingesetzt werden.

Ein Nasenspray hilft übrigens auch bei Kindern, die fliegen müssen und noch zu klein sind, um andere Methoden des Druckausgleichs durchzuführen. Zwei Sprühstösse vor dem Abflug helfen, das Phänomen Ohrendruck beim Flugzeugstart gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Helfen die mechanischen Methoden nicht oder ist das Nasenspray länger als eine Woche im Einsatz, lohnt es sich, einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Allgemeinmediziner aufzusuchen. Gemeinsam können die eigentlichen Ursachen für Dauerschwellungen und Entzündungen gefunden und effektiv behandelt werden. Unter Umständen muss auch eine Operation angedacht werden.

Sehen Sie Informationen zu Valsalva-Manöver oder Toynbee-Manöver im folgenden Youtube-Erklärvideo «Druck auf den Ohren - SO wirst du ihn los!»:

 

Fragen, Tipps und Tricks zum Ohrendruck

Was hilft gegen Ohrendruck und wie kann ich präventiv gegen einen möglichen Druck im Ohr vorbeugen? Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, um den Druck schnell wieder loszuwerden. Hilfe und Prävention zum Ohrendruck erhalten Sie in unserem folgenden Ratgeber:

Wie beuge ich Ohrendruck vor?

Ohrendruck beugen Sie je nach Art mit unterschiedlichen Massnahmen vor. Eine korrekte Ohrenhygiene beugt Pfropfenbildung vor, bei häufiger Erkältung mit Schnupfen kann vorbeugend Nasenspray verwenden werden, beim Fliegen helfen abschwellende Nasensprays oder Kaugummis und gegen einen Hörsturz helfen vorbeugend tägliche Entspannungsübungen bei häufigem Stress.

Was kann ich gegen Ohrendruck tun?

Gegen Ohrendruck kann man bei akutem oder anhaltendem Auftreten einiges zur Behandlung tun. Oft lässt sich das Druckgefühl mit einfachen Mitteln beheben, wie z.B. durch Kauen eines Kaugummis, Nasenspray oder Ohrentropfen, sowie dem künstlichen Schliessen und Zuhalten von Nase und Mund, mit gleichzeitigem Ausatmen, so dass der Druck im Nasenrachenraum aktiv erhöht wird und ein passives Öffnen der Eustachischen-Röhre «erzwungen» wird (Valsalva-Versuch).

Liegt ihm eine Krankheit oder eine Fehlfunktion des Ohres oder der Ohrtrompete vor, so sollte möglichst ein Arzt konsultiert werden. Häufig behandelt dieser Krankheiten mit Medikamenten wie abschwellenden Nasensprays, Antibiotika oder antiallergische Mitteln weiter. Im Notfall muss dieser operativ eingreifen wie z.B. mit dem Einsetzen eines Paukenröhrchens (Paukendrainage), welches häufig bei Kindern mit Mittelohrentzündungen zum Einsatz kommt. Dieses künstliche Loch im Trommelfell heisst Parazentese und hilft den natürlichen Druckausgleich zu schaffen, sowie das entzündliche Mittelohrsekret wie z.B. Eiter abfliessen zu lassen.

Bei Regelmässig auftretenden Ohrendruck durch körperliche Wirbelfehlbelastungen und Muskelverspannungen, verschreiben Ärzte häufig physiotherapeutischen Therapie-Massnahmen, um den Druck zu lindern.

Wie behandle ich dauerhaften Ohrendruck?

Dauerhafter Ohrendruck lässt sich nicht nachhaltig durch Kau-, Schluck, Gähn- oder ähnliche Methoden beheben. Denn dann liegt ein anatomisches oder gesundheitliches Problem zugrunde und man sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursache des Ohrendrucks festzustellen. Unter Umständen ist lediglich ein Ohrenschmalz-Pfropf der Grund und lässt sich mit einer Ohrspülung beheben, aber es können auch gefährliche Erkrankungen wie eine akute Mastoiditis im Warzenfortsatz der Auslöser sein, was gefährlich ist und schnellstmöglich von einem Spezialisten behandelt werden muss.

Was tun bei Belüftungsstörungen im Ohr?

Bei Belüftungsstörungen im Ohr kommt die Behandlung auf die Ursache an. Für konservative Therapien werden Nasenspülungen mit einer speziellen Salzlösung, künstliches Druckausgleichstraining durch Aufblasen eines kleinen Ballons durch die Nase oder der Einsatz von einem kortisonhaltigen Nasenspray empfohlen. Bei einer verengten Ohrtrompete (Tubendilatation) findet u.U. eine minimal invasive Operation mittels Kurznarkose statt.

Auf welche Seite wölbt sich das Trommelfell bei Unterdruck im Ohr?

Das Trommelfell wölbt sich bei Unterdruck im Ohr nach Innen zum Mittelohr.

Auf welche Seite wölbt sich das Trommelfell bei Überdruck im Ohr?

Das Trommelfell wölbt sich bei Überdruck im Ohr zum Aussenohr hin.

Wie bekommt man den Druck auf den Ohren weg?

Den Druck auf den Ohren bekommt man wie folgt weg:

  1. Absichtlich gähnen
  2. Den Mund weit öffnen und den Kiefer nach links und rechts bewegen, bis im Ohr ein leichtes Knacken zu hören ist.
  3. Die Nase und Mund zu halten und Luft von Innen versuchen rauspusten.
  4. Schlucken und künstliche Kaubewegungen machen.

Warum hat man Druck auf den Ohren?

Druck auf den Ohren hat man, wenn der Druckunterschied zwischen ausserhalb des menschlichen Körpers und dem Mittelohr unterschiedlich ist. Dies kann ausgelöst werden durch körperlich-gesundheitliche Einschränkungen oder durch ein Barotrauma, also rasche Luftdruckveränderungen.

Wie lange hält Ohrendruck an?

Ein Ohrendruck hält häufig nur kurze Zeit an und verschwindet in der Regel von selbst. Hält dieser indes länger als einen Tag an und verursacht starke Schmerzen, so sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Hausmittel helfen bei Ohrendruck?

Bei Ohrendruck helfen alternative Hausmittel. Betroffene können z.B. mit lauwarmem Salzwasser ihre Ohren spülen oder mit einem Kamille-Dampfbad den Ohrendruck versuchen zu lösen. Bei einer Gehörgangs-Entzündung sollen Zwiebeln, Kamillentee und Wärme als Hausmittel gegen verstopfte und verschmutzte Ohren helfen. Wichtig giessen Sie niemals heisse Flüssigkeiten in den Gehörgang, das kann zu schweren Verbrennungen und grossen Verbrühungen am Trommelfell oder gar an den Gehörknöchelchen im Mittelohr usw. führen! Zudem sollte bei starken und anhaltenden Schmerzen immer und in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Was ist Ohrendruck?

Ohrendruck ist per Definition wie es der Name verrät Druck auf den Ohren. Druck auf den Ohren kann unterschiedliche Ursachen wie körperlich-gesundheitliche oder Luftdruckveränderungen (Barotrauma). Der Druck äussert sich physische über das Trommelfell im Mittelohr oder mental mittels Kopfschmerzen.

Wie kann man Ohrendruck lösen?

Ohrendruck kann man durch verschiedene Übungen lösen. Entstehen z.B. beim Fliegen oder Sport Druck im Ohr, so können simple Übungen helfen, um die Ohrtrompete manuell wieder zu öffnen. Folgende Life Hacks können im Alltag versucht werden: Öffne Deinen Mund weit auf und bewege den Unterkiefer sachte nach links und rechts, bis ein Knacken zu hören ist. Als weitere Möglichkeit schleisst Du den Mund, hältst die Nase zu und versuchst auszuatmen, was ebenfalls ein Klacken auslösen soll. Auch Gähnen, übertriebene Kaubewegungen oder Kaugummi kauen können helfen.

Was hilft gegen Druck auf den Ohren?

Gegen Druck auf den Ohren helfen Tricks wie den Mund und Nase zuhalten und versuchen dagegen auszuatmen, extra mehrmaliges Schlucken, Gähnen, Kaubewegungen oder Kaugummi kauen.

Was sind die Ursachen von Ohrendruck?

Ursachen für Ohrendruck können sein, Druckunterschiede zwischen Mittelohr und Umgebung, Entzündungskrankheiten, Allergien, Stress, Verspannungen, körperliche Störungen und Fehlfunktionen, Verletzungen wie z.B. eine Trommelfellperforation, Hörstürze, usw.

Was ist ein Ohrendruck-Senker?

Ein in der Schweiz häufig gebräuchlicher Begriff ist der Ohrendruck-Senker. Damit gemeint sind Ohrentropfen. Diesen Begriff gibt es jedoch eigentlich ga nicht.

Hilft eine Ohrenkerze gegen Ohrendruck?

Eine Ohrenkerze kann auch bei Ohrendruck helfen. Denn über den Gehörgang wirkt die Ohrenkerze auf verschiedene Zonen des lymphatischen Rachenrings. Dies fördert die Durchblutung, den Lymphabfluss, sowie die Abwehr und hilft gegen Erkältungen oder Ohrendruck. Die Behandlung fördert eine angenehme Wärme und bewirkt einen befreienden Druckausgleich im Ohr-, Stirn- und Nebenhöhlenbereich. Der entstehende Unterdruck kann auch Wasser im Ohr lösen. Bei Ohrerkrankungen und Perforationen im Trommelfell ist Vorsicht geboten - in diesen Fällen darf keine Ohrkerzen-Therapie angewendet werden und es sollten immer die Packungs- und Bedienungsanleitungen von Ohrenkerzen beachtet werden.

Hilft eine Dekompressionskammer bei Ohrendruck?

Eine Dekompressionskammer, Überdruckkammer oder auch Druckkammer dient der medizinischen Behandlung und ist nicht geeignet für Ohrendruck. Verunglückte Taucher und Überdruck-Arbeiter müssen in die Dekompressions-Kammer um bleibende Dekompressionserkrankungen und Schäden mittels hyperbare Oxygenierung bzw. Sauerstofftherapie (HBO) zu verhindern.

Warum bekommt man Ohrendruck im Tunnel?

Ohrendruck im Tunnel entsteht, weil das Mittelohr den Druckunterschied zwischen aussen und der Paukenhöhle nicht so schnell ausgleichen kann, wie der Zug ins Tunnel einfährt. Dieser Effekt entsteht folglich bei der Einfahrt von Schnellzügen in ein Tunnel. Grund für den Druck auf den Ohren ist ein rasant ansteigender Luftdruck durch die Verdrängungs-Kompression des Tunnel-Luftvolumens durch die Verdrängungswirkung der Zug-Carrosse.

Hilft ein Gehörschutz gegen Ohrendruck?

Ein Gehörschutz kann gegen den Druck eines Knalltrauma oder Explosionstrauma von aussen helfen, nicht aber gegen den gemeinbekannten Ohrendruck von Innen durch Mittelohrentzündungen usw.