Ohrenschmalz entfernen
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Eigentlich reinigen sich Ohren selbst. Nur wenn sich Ohrenschmalz (Cerumen) aufstaut oder verklumpt muss nachgeholfen werden. Experten sehen die Verwendung von Wattestäbchen zur Ohrreinigung kritisch. Besser sind Ohrspülungen mit Wasser, Tropfen oder die Entfernung von Schmalzpfropfen durch Ärzte.

Ohren haben eine grundsätzlich eine eigene Selbstreinigungsfunktion durch das Ohrenschmalz, auch Wachs genannt. Wenn diese Funktion indes beeinträchtigt ist und nicht nach Aussen abtransportiert werden kann, belegt der Schmalz im Ohr den Gehörgang und muss entfernt werden. Wir erklären Ihnen wie sie Cerumen selbst entfernen und wann sie zum Haus- oder Ohrenarzt gehen sollten.

 

Ohrenschmalz Entfernung – Selbst oder von einem Arzt entfernen lassen

Viele Menschen fragen sich, ob eine Ohrenschmalzentfernung selbst oder von einem Profi durchgeführt werden soll. In einschlägigen Internetforen herrschen Berichte, welche verunsichern. Doch was gilt nun – darf ich das Ohrenschmalz im Gehörgang selber entfernen oder muss dies jeweils fachmännisch von einem Arzt durchgeführt werden? In unserem folgenden Blog-Beitrag übers Ohrenschmalz entfernen erklären wir Ihnen alles Wissenswerte zum korrekten Umgang und räumen mit Mythen auf.

 

Ohrenschmalz (Cerumen) hat Reinigungs- und Schutzfunktion

Ohrenschmalz oder auch Cerumen genannt, wird häufig als ekliges Abfallprodukt abgetan. Dabei hat das fettige, schmierige Sekrete- Ohrprodukt wichtige Funktionen und Aufgaben im menschlichen und tierischen Ohr. Einerseits ist das Ohrenschmalz ein Ergebnis eines notwendigen Selbstreinigungsprozesses, andererseits zur Schutzbarriere für Insekten.

Die Cerumenbildung findet im Gehörgang statt, welcher anatomisch in Drittel eingeteilt wird. Der erste vordere Drittel vom Aussenohr, respektive der Ohrmuschel her, ist der knorpelige Gehörgang. Dieser ist durch zahlreiche feine Haare, Cerumendrüsen (auch Ceruminaldrüsen oder Haarbalgdrüsen) und Talgdrüsen belegt. Die rund 2000 Cerumen-Drüsen stellen spezialisierte Schweissdrüsen dar, welche ein schweissartiges-, dünnes Cerumen produzieren. Die Talg-Drüsen hingegen, sondern (latein. secernere) ein öliges Sekret ab. Beides vereint sich zusammen zu einem Bernsteinfarbigen fliessenden Cerumen, welches sich mit Haaren, Schmutz von aussen und Hautresten vermischt. Mit der Zeit erstarrt dieses durch Wasserverdunstung und bekommt die typisch bräunlichen Farbeigenschaften.

Der Übergang vom knorpeligen zum knöchernen Gehörgangteil wird Isthmus (von altgriechisch ἰσθμός isthmós = deutsch Landenge) genannt.

Dahinter befinden sich dir restlichen zwei Drittel Gehörgang, hin zum Trommelfell. Dieser Teil des Gehörgangs wird knöcherner Gehörgang genannt, da über dem Gehörgangs-umschliessenden Knochen lediglich eine dünne und empfindlich Hautschicht sitzt. Diese Haut muss sich wie auf der ganzen Körperoberfläche ständig regenerieren und erneuern. Dazu müssen die obersten Hornschichten regelmässig vom Trommelfell hin weg in Richtung knorpeligen Gehörgang abtransportiert und verschoben werden. Dort treffen und vermischen sich dann die abgestorbenen Epithelzellen mit dem Cerumen des knorpeligen Gehörgangs, wo sie in Richtung Gehörgangsöffnung «entsorgt» werden.

Bei der Ohrenschmalzentferung mittels Wattestäbchen ist Vorsicht geboten.

Bei der Ohrenschmalzentfernung mittels Wattestäbchen ist Vorsicht geboten

 

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Störung des Ohrenschmalz Reinigungsprozesses

Wenn die Bildung oder der Transport des Ohrenschmalzes gestört oder behindert wird, kann sich ein Cerumenpfropf oder auch Ceruminalpfropf bilden und einen Ohrendruck oder gar Ohrenschmerzen auslösen. Bei einem vollständig verlegtem oder verstopftem Gehörgang, wird dies in der lateinischen Fachliteratur als «cerumen obturans» (verstopfend) benannt.

Eine Funktionsstörung oder Behinderung des Ohrenschmalz-Reinigungsprozesses entsteht durch:

  • Formveränderung des Ohrknorpels (z.B. Perichondritis).
  • feuchtwarmes Klima.
  • Allergene Allergien wie z.B. auf Shampoo oder Schmuck. o Stoffwechselerkrankung (z.B. diabetes mellitus).
  • Entzündliche Schwellungen.
  • Neigung zu Ekzemen.
  • Chronische Mittelohrentzündung welche eine diffuse Entzündung des äusseren Gehörgangs (otitis externa diffusa) nach sich zieht.
  • Exostosen (Knochenauswucherung durch kaltes Wasser im Gehörgang (häufig bei Leistungsschwimmern und Tauchern welche sich viel im Wasser aufhalten).
  • Aufweichung der Haut durch Badewasser.
  • Drüsenstörung (Überproduktion von Cerumen).
  • Gestörte Epithelwanderung.
  • Seltener Gehörgangstumor durch Sonnenexposition usw. (z.B. otitis externa bullosa).
  • Gehörgangsfurunkel (otitis externa circumskripta) resp. Entzündung eines Haarbalgs im äusseren Gehörgang durch Staphylokokken (lat. Meatus acusticus externus).
  • Hautirritation (Überproduktion Hornschicht).
  • Verstopfung des Gehörgangs (durch Fremdkörper wie z.B. Wattebausch, Hörgeräte, Gehörschutz oder Kopfhörer wie In-Ear-Stöspel).
  • Mechanische Irritationen (z.B. durch ein schlechtsitzendes Ohrstück wie einem Dom).
  • Haarüberproduktion durch rasieren mit Ohrenhaartrimmer/Nasenhaartrimmer.
  • Ohroperationen (Radikalhöhle).
  • Operationsnarben.

Verbleibt ein Fremdkörper über eine längere Zeit im Gehörgang, so führt dies in vielen Fällen zu einer Ohrenentzündung, genauer einer otitis externa (Gehörgangsentzündung).

 

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Unsachgemässe Behandlungen wie z.B. mit Ohrenstäbchen, Pfeifenputzern, Zahnstochern, Büroklammern etc., stossen das Cerumen häufig lediglich weiter in den Gehörgang und bilden zudem die Gefahr von Gehörgangs-Verletzungen.

Soll ich meine Ohren eigentlich von Ohrenschmalz reinigen? Sehen Sie einen HNO Expertenrat in unserem folgenden Erklärvideo:

 

Das Ohr ist ein selbstreinigendes Organ

Ohrenschmalz ist eine Substanz, die der Selbstreinigung des Ohres dient. Es ist normalerweise also kein störender oder gar gefährlicher Schmutz, der dringend entfernt werden muss.

Cerumen ist eine von der Natur durchdachte Mischung aus bis zu 1000 Einzelsubstanzen (Fette, Säuren und weitere), die der Befeuchtung, der Immunabwehr und Reinigung dienen. Abgegeben wird die gelblich bis bräunliche und zähflüssige Substanz von Drüsen (Glandulae ceruminosae), die in Aufbau und Funktion Schweissdrüsen ähneln.

Sie wandert von den Drüsen Richtung Ohrmuschel und sammelt auf ihrem Weg Schmutz und Keime ein.

 

Muss man die Ohren denn überhaupt reinigen

Gelegentlich ja. Das Ohrenschmalz kann sich am Ausgang des Ohres ansammeln und dort Klumpen oder Krusten bilden. Dann kann ein moderates Nachhelfen nützlich sein.

Im Gehörgang selbst kann es ebenfalls zu Verklumpungen oder der sogenannten Propfbildung kommen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn das Ohr mehr Schmalz als gewöhnlich produziert.

Die tägliche Reinigung wäre übertrieben. Ironischerweise führt ausgerechnet die falsche Reinigung des Ohres häufig zu Verletzungen oder zu einem Ohrpfropf.

Symptome sind dann:

 

Ohrenschmalz sicher entfernen

Leichte Ansammlungen an und in der Ohrmuschel können ganz einfach selbst abgenommen werden.

Hat sich ein Pfropf gebildet, ist der Hausarzt oder HNO Arzt der beste Ansprechpartner. Selbst im Gehörgang herumzuexperimentieren kann gefährlich sein und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Liegen Pfropfen vor dem Trommelfell, können eigene Reinigungs-Versuche den Klumpen immer weiter ins Ohr schieben und sogar zu Verletzungen des Trommelfells (Loch im Trommelfell) führen.

Besteht ein Verdacht auf einen Verschluss durch Schmalz oder eine Verletzung, führt der Arzt eine Otoskopie (Ohrenspiegelung) durch. Dabei werden der äussere Gehörgang und das Trommelfell untersucht. Ein Ohrmikroskop bietet ein gut ausgeleuchtetes binokulares und vergrössertes Bild und kann heute mittels digitalem Videootoskop sogar auf dem PC-Monitor bildlich dargestellt werden, so dass ein Patient sieht, was in seinem Gehörgang los ist. Mit dem Ohrtrichter kann der Arzt bis zum Trommelfell sehen.

Mit den richtigen Apparaturen und Geräten hat ein Ohrenarzt beide Hände frei und kann Fremdkörper mikroskopisch entfernen. Zu seinem typischen Instrumentarium zur Fremdkörperextraktion gehören:

  • Ohrhäkchen (Kürette)
  • Zangen
  • Watteträger zur Applikation von Lösungen

Ohrspülung bei einem Arzt oder einem Ohrenarzt mittels Spritze.

Ohrspülung bei einem Arzt oder einem Ohrenarzt mittels Spritze.

 

 

Ohrspülung beim Ohrenarzt

Professionelle Ohrspülungen werden vom Ohrenarzt oder von einer Ohrenärztin (HNO oder ORL) durchgeführt. Der in der Ohrenheilkunde ausgebildete Spezialistenarzt, führt nach einer Anamnese und einer Otoskopie, eine fachgerechte Ohrspülung aus. Dabei reinigt dieser Experte die Gehörgänge vollständig und sauber ohne rückständige Resten. Dies ist wichtig, dass der Gehörgang nicht gleich wieder «verhockt». Dazu verwenden Ohrenärzte professionelles Werkzeug:

  • Professionelle Ohrenspritze aus rostfreiem Edelstahl.
  • Professionelle Ohrspritzgeräte.
  • Nierenschale zum Auffangen des Ausflusses.

Unter Umständen ist das angesammelte und angestaute Ohrenschmalz so verkrustet, dass eine schnelle Ohrreinigung, respektive Ohrspülung nicht möglich ist. Dann verabreicht der Ohrenarzt erstmals aufweichende und lösenden Ohrentropfen, welche sich der betroffene Patient eintrichtern muss und am folgenden Tag nochmals zur Ohrspülung den Ohrenarzt konsultieren muss.

Ohrenschmalz entfernen sollten Sie niemals eigenständig mit einer umfunktionierten Spritze.

Ohrenschmalz entfernen sollten Sie niemals eigenständig mit einer umfunktionierten Spritze.

 

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Wie kann man Ohrenschmalz selbst entfernen?

Auf die Verwendung von Pinzetten, Zangen und Ohrschlingen wird abgeraten, da dadurch Fremdkörper noch tiefer in den Gehörgang rutschen können und unter Umständen das Trommelfell und das dahinterliegende Mittelohr beschädigen können.

Bis vor einigen Jahren war es ganz normal, dass sich Menschen die Ohren täglich mit Wattestäbchen gereinigt haben. Inzwischen warnen Experten jedoch davor und empfehlen die Benutzung eines Waschlappens.

Zum einen kann es durch die Stäbchen zu Verletzungen kommen, zum anderen ist die tägliche Ohrreinigung bei normaler Cerumenbildung schlicht nicht notwendig. Das sensible natürliche Gleichgewicht im Ohr wird dadurch nur gestört.

Da man selbst über den Spiegel nicht in den Gehörgang sieht und im knöchernen Teil des Gehörgangs sehr sensibel ist, erschrecken viele, wenn man mit den Ohrenstäbchen zu tief in den Gehörgang eindringt. Rumms, schnell ist es passiert und man hat durch eine reflexartige Kopfbewegung mit dem Wattestäbchen das Trommelfell durchbohrt und allenfalls noch die dahinterliegenden Gehörknöchelchen beschädigt. Hat man Ohrenbluten, wurde wahrscheinlich die feine Gehörgangswand beschädigt.

Wattestäbchen, Ohrenstäbchen, Q-Tips zur Ohrreinigung
Wenn ein Wattestäbchen verwendet wird, darf damit nur sachte am äusseren Rand des Gehörgangs und in der Ohrmuschel Schmalz abgenommen werden. Niemals sollte das Stäbchen tief in den Gehörgang eingeführt werden. Mit Kunstwatte bezogene Stäbchen können im Gehörgang winzige Fasern zurücklassen, die reizend wirken.

Feuchte Tücher
Alternativ gelingt die Reinigung der Ohrmuschel auch mit ganz normalen Feuchttüchern, Taschentüchern oder einem mit lauwarmem Wasser angefeuchteten Waschlappen.

Ohrspülungen
Ist das Ohr verstopft oder neigt ein Mensch zur regelmässigen Cerumen-Überproduktion, sind Spülungen die sanfteste und effektivste Methode zur Reinigung.

Die Ohrspülung erfolgt mit körperwarmem Wasser, einer Ballonspritze aus der Apotheke oder auch mit speziellen im Handel erhältlichen Ohrenreinigern.

  • Das Wasser sollte etwa 37 Grad warm sein.
  • Mit zur Seite geneigtem Kopf wird das Wasser ins Gehör gespritzt.
  • Das Wasser läuft optimal ein, wenn das Ohr etwas nach hinten und oben gezogen wird.
  • Das Schmalz sollte mit dem Wasser herauslaufen.

Achtung – Vorsicht bei Ohrspülungen:

  1. Es darf bei Ohr-Spülungen kein Trommelfelldefekt (z.B. Loch im Trommelfell) vorliegen, da Keime in das Mittelohr verschleppt werden könnten.
  2. Durch thermische Reizungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr, über ein Wasserdurchfluss (vor allem mit kaltem Wasser) eines defekten Trommelfells in die Paukenhöhle, kann starker Schwindel (Gleichgewichtsstörungen) entstehen.

Ohrentropfen sollten nach den Packungsbeilagen oder Empfehlung von Arzt oder Apotheker verwendet werden.

Ohrentropfen sollten nach den Packungsbeilagen oder Empfehlung von Arzt oder Apotheker verwendet werden.

 

 

Ohrentropfen oder Ohrensprays zur Reinigung

Manchmal kann ein Pfropf so verhärtet sein, dass Wasser nicht reicht. Dann gibt es vom Arzt oder aus der Apotheke spezielle Sprays und Tropfen, die Cerumen aufweichen können.

Man gibt sie einige Minuten vor einer Wasserspülung ins Ohr und nachher läuft die verflüssigte Substanz ganz einfach heraus.

Neben Ohrentropfen und Ohrensprays mit leichten Konzentrationen Wasserstoffperoxid gibt es auch rein natürliche Mittel. Neben Meerwasser dienen Öle und Pflanzenessenzen der Reinigung und Pflege.

Ohrentropfen

Ohrentropfen sind nicht nur als schmerzstillende, entzündungshemmende oder antibiotische Wirkstoffe erhältlich, sondern auch als Cerumenfett lösendende Substanzen. Nicht Arzneistoffe kann sich ein Betroffener in der Apotheke oder Drogerie ohne Rezept beschaffen oder bekommt diese bei seinem Hausarzt. Einfach gemäss Anleitung anwenden und das Ohrenschmalz sollte sich «auflösen», respektive man muss es dann mit einer lauwarmen Duschbrause ohne grossen Druck oder einem Ohrreiniger in Form eines Ballons entfernen.

Ohrendusche oder Gehörgangspuste

Ohrenduschen in Form eines Blasebalg-Ballons (Sprühballon), sollen mit lauwarm gefülltem Wasser und durch Spritzen in die Ohrmuschel sanft das Ohrenschmalz reinigen. Wir raten von nicht zugelassenen Produkten und direktes in den Gehörgang spritzen ab, da zu hoher Druck Schaden am Trommelfell verursachen kann.

Ohrensprays

Ohrensprays oder Ohrsprays wie z.B. den Audispray® sind meist aus natürlichen Stoffen wie z.B. aus hypertonisch-, mikrobiologischen Meerwasserlösung, welche der Auflösung und der Entfernung von Ohrenschmalz dienen. Diese Sprühsysteme mit Dosierpumpe und speziell konischen Aufsätzen garantieren ein sanftes, gezieltes Versprühen zum Auflösen des Ohrenschmalzes. Nachteil dieser Sprays: Sie können durch den Sprühstoss-Druck welcher so nah am Trommelfell ausgelöst wird und durch dies laut erscheint, einen Tinnitus auslösen. Für Menschen mit Hyperakusis sind diese Sprays in der Regel nicht empfohlen.

 

Hausmittel zum Reinigen der Ohren

Auch Hausmittel können verhärteten Ohr-Substanzen und Pfropfen aufweichen.

Fettlösliche Öle
Mandel- oder Walnussöl haben eine extrem fettlösliche Wirkung. Ein bis zwei Tropfen haben dieselbe Wirkung wie chemische Mittel. Alternativ eignet sich auch mit etwas Zitronensaft angereichertes Olivenöl.

Dampfbad
Das Dampfbad wird ähnlich wie bei einer Erkältung zubereitet. Etwa zwei Liter heisses Wasser mit einigen Beuteln Kamillentee ziehen in einer Schüssel kurz durch. Anschliessend wird der geneigte und mit einem Handtuch abgedeckte Kopf über die dampfende Schüssel gehalten. Nach einigen Minuten die Seite wechseln und schon sollten sich Verhärtungen und Ansammlungen von Schmalz gelöst haben.

Duschbrause
Niemand sollte sich dazu verleiten lassen, die Duschbrause direkt in den Gehörgang zu leiten. Der Wasserdruck kann für schlimme Schäden sorgen. Ein mässig sprudelnder Wasserstrahl (ohne Druck) eignet sich durchaus. Viel besser ist es jedoch, beim Duschen mit dem Finger oder einem Waschlappen nur den äusseren Bereich der Ohrmuscheln und das Areal direkt am weiteren Eingang sanft von Schmalz zu befreien.

 

Wasser im Aussenohr entfernen

Wer kennt das nicht: Nach dem Schwimmen oder einem Bad entsteht ein dumpfes Gefühl, Druck oder Glucksen. Dann kann es sein, dass sich etwas Wasser im Ohr, respektive zum Aussenohr gehörenden Gehörgang festgesetzt hat. Manchmal vermischen sich Wasser und Cerumen auch und bilden weitere Verschlüsse.

Diese Massnahmen bringen schnelle Abhilfe:

  • Rhythmisch am Ohrläppchen ziehen und gleichzeitig den Kopf Richtung Schulter neigen.
  • Eine paar Minuten auf der betroffenen Seite ruhen.
  • Eine Ruhepause mit dem betreffenden Ohr Richtung Boden.
  • Luft aus einem Haarfön (niedrigsten Stufe) aus etwa 30 Zentimetern Entfernung Richtung Ohrmuschel strömen lassen.

Hat sich im ganzen Ohrbereich ein Druck gebildet, helfen Kauen, Gähnen oder die Valsava-Methode: Dafür einatmen, den Mund schliessen, die Nase zuhalten und dann die Luft kräftig durch die Nase gegen den Verschluss drücken, zehn Sekunden halten und bei Bedarf wiederholen.

 

Vorsicht und Geld sparen bei billigen Ohrreinigungs-Gadgets

In der TV-Werbung oder anderen Werbeformaten locken zahlreichende und vielversprechende Angebote mit Ohrreinigungs-Gadgets zu günstigen Preisen.

Viele sehen im Fernseher auf Teleshopping-Sendeformaten oder auf Internet Werbeplattformen wie Youtube-, Facebook-, Google-, Instagramm- und Co. Videos und Werbeanzeigen mit allen möglichen Gadgets zum Ohren reinigen.

Diese meist kreativen Reinigungslösungen tönen häufig spannend und versprechen Abhilfe im Kampf gegen Ohrenschmalz. Doch in der Regel handelt es sich lediglich um rausgeworfenes Geld, denn diese Hilfsmittel sind entweder total unnütz oder dürfen aus sicherheitstechnischen Gründen und Vorschriften gar nicht dort ansetzen, wo der Ohrenschmalz sitzt.

Der menschliche Gehörgang ist bei Erwachsenen Personen rund 2-3 cm lang und besitzt häufig einen Knick. Die Aufsätze sind meist zu kurz und die Leistung eines Ohrsauge-Föhns zu gering, um das Cerumen einzusaugen. Diese Ohrenschmalzsauger lösen höchstens enttäuschenden Tinnitus durch dessen Lärm aus.

Wir haben einige Ohrreingungs-Gadgets aus der Werbung aufgelistet:

  • Elektrische Ohrreiniger mit verschiedenen Spiralförmigen Silikon-Aufsätzen welche im Ohr Spiralförmig drehen.
  • Ohrenreinigungs-Haken mit Metallschlaufe (sieht ein wenig aus wie aus einem Häkel-Set)
  • Ohrspülsystem
  • Ohr-Sauger
  • Ohrenwachsentfernungsspritze
  • Mundduschen
  • usw.

Wir empfehlen Ihnen – sehen Sie von solchen Gadgets ab und lassen sie sich von Ihrer Apotheke, Drogerie oder ihrem Arzt beraten und sparen sie das Geld für professionelle Reinigungshilfen.

 

Fragen, Tipps und Tricks zum Ohrenschmalz entfernen

 

Können Ohrenkerzen die Ohren reinigen?

Ohrenkerzen stammen aus den natürlichen Heiltraditionen der nordamerikanischen Ureinwohner. Allerdings ist es ein Missverständnis zu meinen, die Ohrkerzen dienten der reinen Schmalzentfernung.

Beim Anzündunden entsteht im Inneren der Röhrchen tatsächlich ein Unterdruck, der auch Schmalz aus dem Gehörgang ziehen kann. Ursprünglich wurden Ohrkerzen aber entwickelt, um negative Energien (böse Geister) durch Feuer und Rauch zu entfernen. Ohrenkerzen sind in erster Linie eine Wellnessbehandlung und keine Ohrschmalzentferner.

Wer Probleme mit dem Gehör und Schmalz hat, kann die Kerzen durchaus ausprobieren. Bei uns im Westen finden sie derzeit immer mehr begeisterte Anhänger. Ohrkerzen sind allerdings mit Vorsicht zu verwenden, immerhin entsteht beim Abbrennen ein offenes Feuer direkt an einem unserer empfindlichsten Sinnesorgane.

Im Handel werden sichere und geprüfte Produkte angeboten. Oder aber die Anwendung wird von erfahrenen Wellness-Therapeuten und alternativen Medizinern durchgeführt.

Ohrenschmalz muss u.U. auch bei Baby- oder Kinderohren entfernt werden.

Ohrenschmalz muss u.U. auch bei Baby- oder Kinderohren entfernt werden.

 

 

Wie erfolgt die Ohr-Reinigung bei einem Baby?

Bei Babys beschränkt sich die Ohrenpflege auf die Reinigung der äusseren Ohrmuschel mit einem feuchten, weichen Waschlappen. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach dem Baden.

Zeigt ein Kleinkind ein stark verschmutztes Ohr, sollte es besser dem Kinderarzt vorgestellt werden. Dieser kann prüfen, ob im Inneren Verletzungen oder andere Probleme vorliegen.

Selten muss bei Hunden Ohrenschmalz entfernt werden.

Selten bis nie muss bei Hunden Ohrenschmalz entfernt werden.

 

 

Wie erfolgt die Ohr-Reinigung bei einem Tier?

Auch bei Tieren wie Hunden, Katzen, Meerschweinchen usw. gilt Vorsicht. Grundsätzlich haben auch dessen Ohren eine Selbstreinigungsfunktion. Sollte diese gestört sein, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Die regelmässige Kontrolle der Tiere ist jedoch wichtig, auch in Bezug auf mögliche Erreger wie Milben. Reinigen und wischen Sie die Ohrmuschel lediglich äusserlich mit einem lauwarmen, Kamille getränkten, feuchten Waschlappen.

Wie kann man Ohrenschmalz selbst entfernen?

Ohrenschmalz entfernt man am besten selbst, indem man einen lauwarmen Waschlappen verwendet. Ebenso helfen Hausmittel wie fettlösende Öle, Dampfbäder oder Duschbrausen. Wichtig bei Flüssigkeiten, immer in Raumtemperatur verwenden, nicht dass Verbrühungen entstehen. Zudem vorsicht bei Trommelfellperforationen. Von Wattestäbchen ist grundsätzlich abzuraten.

Ist Ohrenschmalz entfernen gefährlich?

Nein, Ohrenschmalz entfernen ist bei sachgemässer Handhabung nicht gefährlich. Wichtig ist, dass wenn man selbst ansteht, einen Arzt aufsucht.

Kann man Ohren selber spülen?

Ja, Ohren kann man selber spülen. Zu Ohrspülungen gibt zugelassene Ohrsprays oder Ohrendusche. Lesen Sie aber immer die PAckungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker zu sachgemässer Anwendung, um Schäden und Verletzungen vorzubeugen.