Starkey Hörgeräte
Michael Ronner
Michael Ronner Experte für Technik & Hörakustik

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Das amerikanische Unternehmen Starkey Hearing Technologies ist einer der grössten Hersteller von Hörgeräten. Die Gründung erfolgte im Jahr 1967 durch William F. Austin. Der Hauptsitz befindet sich in Eden Prairie, weltweit betreibt der Hersteller 21 Produktionsstätten, in 72 Ländern sind 3'600 Mitarbeiter beschäftigt. Starkey ist einer der fünf grössten Hersteller von Hörgeräten. In Hamburg wurde 1981 eine deutsche Tochtergesellschaft gegründet, die Starkey Laboratories (Germany) GmbH.

Nach eigenen Schätzungen nutzen etwa 40 Millionen Kunden Hörhilfen des Hörtechnik-Unternehmens. Konkurrenten sind die Firmen Sivantos, Sonova, William Dermont und GN ReSound. Starkey hat als einzige inhabergeführte Hörgeräte Marke immer wieder durch wegweisende Innovationen auf sich aufmerksam gemacht. Der Marktanteil liegt im zweistelligen Prozentbereich. Vier Marken werden von dem Unternehmen entwickelt, produziert und vertrieben unter den Markennamen Audibel, MicroTech, NuEar und Starkey.

 

Hörgeräte Marke Starkey

Aus der Geschichte der Hörhilfen

Bis ins 18. Jahrhundert waren noch sogenannte Hörtrompeten in Gebrauch. Es folgten tischgrosse Hörhilfen, die an die Steckdose angeschlossen wurden. Im Jahr 1895 entstand das erste Hörgerät. Die erste elektronische Hörhilfe erfand ein Student im Alter von 22 Jahren für seinen Freund, der unter Hörverlust litt. Es dauerte bis in die 60er Jahre, bis Geräte erfunden wurden, die hinter dem Ohr getragen werden.

Seit dem 17. Jahrhundert sind erste Hörhilfen bekannt. Aber nur versierte Techniker und vereinzelte Instrumentenbauer konnten ein solches Hörrohr in einem aufwendigen Prozess herstellen. Frederick C. Rein erschloss zu Beginn des 18. Jahrhunderts diesen neuen Markt und begann, Hörhilfen in kommerzieller Produktion herzustellen. Die damals bekannte Hörtrompete war die ultimative Hörverstärkung für alle von Hörverlust Betroffenen.

Im folgenden Jahrzehnt wurde das medizinische Phänomen der Knochenleitung bis zur Cochlea bekannt. Mit einem Holzstab wurde die Knochenleitung nachempfunden, um den Hörverlust auszugleichen. Aber diese Versuche führten nicht weiter, es blieb noch einige Zeit bei den Hörtrompeten.

Reese Hutchison, ein 22-jähriger Student, fertigte 1895 die erste elektronische Hörhilfe. Hutchison war besonders motiviert, denn ein Freund war in Folge einer Scharlach-Erkrankung ertaubt, und Hutchison arbeitete daran, den Hörverlust auszugleichen. Das Gerät nannte man Akouphone, mit dem ein neues Zeithalter für Hörgeräte begann. Einschränkend soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass diese Hörhilfen noch sehr unhandlich waren. Sie mussten auf einem Tisch platziert werden. Ein Kohlenstoffsender wandelte ein schwaches Signal in ein ausreichend starkes Signal um. Im Jahr 1902 wurde das Gerät zu einer mobilen Hörhilfe, dem Acousticon, weiterentwickelt.

 

Immer wieder Innovationen durch die Firma Starkey

Besonders durch Innovationen machte das Starkey auf sich aufmerksam. Immer wieder konnten neue Technologien und Produkte am Markt platziert werden. Massgeblich war das 1973 entwickelte Modell CE-1, ein Im-Ohr-Gerät, das nach Mass angefertigt wurde. Allerdings wurde dieses Gerät noch im Aussenohr angebracht, dennoch war es eine Revolution, die Hörhilfe beinahe unsichtbar tragen zu können. Eine weitere Neuerung wurde 2010 vorgestellt, auch dies eine überwältigende Entwicklung. Sogenannte Soundlens-Systeme sind noch diskreter, sie finden ihren Platz vollkommen unsichtbar im Gehörgang. Der zweite Knick des Gangs verbirgt das Hörsystem vollkommen.

Träger von Hörgeräten werden immer wieder von Rückkopplungen geplagt. Auch hier entwickelte Starkey eine Lösung, mit PureWave werden die lästigen Störgeräusche zuverlässig unterdrückt. Weiter wurden wasserabweisende Nanobeschichtungen eingeführt, um die empfindliche Elektronik zu schützen. Diverse Sensortechniken verbessern auf aktive Weise das Hören, indem sie eine Hörsituation automatisch erkennen (Acoustic Scene Analyzer) oder Störgeräusche unterdrücken (Voice iQ). Im Folgenden einige Produkte, die von Starkey hergestellt werden.

 

Hinter-dem-Ohr (RIC)

Das Produkt ist besonders klein und deshalb diskret und schnell anzupassen. Für eine Person mit einer Hörminderung ist es in idealer Weise geeignet. In der Nutzung ist es unauffällig und deshalb gut zu tragen, wenn ein Hörsystem bisher noch nicht verwendet wurde.

Bei leichten bis starken Hörverlusten anwendbar. Erhältlich mit den Technologien Livio, Livio AI und Muse iQ.

 

Gehörgangsgerät (ITC)

Das individuell angefertigte Im-Ohr-Hörgerät ist nur im äussersten Teil des Ohres sichtbar. Die Anwendung ist bei starken und auch bei leichten Hörverlusten sinnvoll. Vor der Anwendung ist ein Hörtest sinnvoll. Das Gerät ist in einer Vielzahl von Farben erhältlich. Die zugrunde liegende Technologie ist Muse IQ.

 

Komplett im Gehörgang (CIC)

Ausserhalb des Gehörgangs ist nur ein kleiner Zugfaden sichtbar. Das eigentliche Hörgerät ist unsichtbar. Auch diese Hörhilfe wird individuell angefertigt, sie wird bei leichten bis mittelschweren Beeinträchtigungen des Hörsinns empfohlen. Auch hier sollten Sie sich zuvor einem Hörtest unterziehen.

Die Hörhilfen verwenden überwiegend im Unternehmen entwickelte und gefertigte Hörsysteme. Sie enthalten besondere Komponenten, die für unterschiedliche Bedürfnisse verschieden kombiniert werden.

 

Technologie Livio

Mit der weiterentwickelten Technologie Thrive Hearing App verfügen die damit ausgestatteten Hörhilfen über eine verfeinerte Klangqualität. Die ausserordentlich naturalistische Wiedergabe im Sinne der Kunst ist steuerbar mit Hilfe der App. Die Multiflex Tinnitus Technologie vermindert Ohrgeräusche. Die benutzerfreundliche Control App nutzt die Bluetooth-Verbindung eines Android- oder Apple-Gerätes. Mit dem Wireless-Zubehör werden der Fernsehton und andere Audio-Ereignisse direkt an die Hörhilfe gesendet. Ihre Hörprogramme können Sie ortsunabhängig speichern. Befinden Sie sich an einem Ort, dessen GPS-Daten im Smartphone gespeichert sind, erkennt Geotagging dies automatisch und stellt die passenden Hörprogramme zur Verfügung.

Die App ist kompatibel mit Apple-Smartphones ab der iOS-Version 13. Ein Android-Gerät sollte mindestens über das Betriebssystem 6.0 verfügen.

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Technologie Livio AI

Die CROS-Technologie sorgt für konstantes Streaming mit einem kristallklaren Klang. Geatagging erlaubt das ortsunabhängige Speichern ihrer persönlichen Hörprogramme. Wenn die GPS-Funktion des Smartphones einen gespeicherten Ort findet, werden automatisch passende Sender aktiviert. Das branchenführende Starkey-System zur Unterdrückung von Rückkopplungen verhindert zuverlässig störende Pfeifgeräusche. Die Technologie Livio AI ist eine der ersten Hörakustik-Technologien, die nicht nur durch exzellente Klangqualität überzeugen, sondern auch aktuelle technische Entwicklungen einbinden. Mit der Thrive Hearing Control App kann der Kunde auf seinem Smartphone seine Fitnesswerte abrufen, bei einem Sturz eine Nachricht an einen ausgewählten Kontakt senden. Kompatibel ist die App mit Android und Apple-Geräten.

Für das System ist Zubehör mit einer Wireless-Technologie verfügbar. Der Träger des Hörsystems wird so drahtlos mit der Aussenwelt verbunden. Der Fernsehton sowie zahlreiche andere Audioquellen können so direkt mit dem Hörgerät empfangen werden. Als Ergänzung bietet die Live Hearing App weitere Anpassungsmöglichkeiten. Die App ist für Android- und Apple-Smartphones erhältlich. Thrive ist kompatibel mit dem Betriebssystem iOS 13 und höheren Versionen. Auf Android-Geräten sollte mindestens die Version 6.0 installiert sein. Wegen der zahlreichen unterschiedlichen Bluetooth-Protokolle ist ein Direktstreaming (Telefongespräche und Musik) auf Android-Smartphones zur Zeit leider nicht möglich. Das Remote Microphone+ von Starkey ist stattdessen verwendbar.

Folgende Modelle sind mit Livio AI ausgestattet: Hinter-dem-Ohr (RIC/mRIC) und Hinter-dem-Ohr (HdO)

 

Technologie Muse iQ

Das Ohr hat die natürliche Fähigkeit, in lauter Umgebung Unwichtiges zu unterdrücken. Mit der Acuity Immersion Directionality wird dieser Hörvorteil wieder hergestellt. In einer akustisch herausfordernden Umgebung wird das Sprachverständnis verbessert. Gemeinsam mit Produkten von Surf Link wird eine drahtlose Verbindung hergestellt, über die Telefonate, Musik, das Fernsehprogramm und andere Medien übertragen werden. Durch zusätzliche Funktionen wird es Ihnen erleichtert, sich nach und nach an ein Hörsystem zu gewöhnen. Das Hören in lauter Umgebung wird erleichtert, mit besonderer Klarheit werden die leisen Töne wiedergegeben. Schutz vor Wasser, Feuchtigkeit und Schweiss bietet das Surface NanoShield-System. So wird eine längere Lebensdauer des Systems garantiert. Die integrierte Multiflex Tinnitus Techniologie sorgt bei Pfeifgeräuschen für Linderung.

Folgende Modelle gehören zum Typ Muse iQ: Komplett im gehörgang (CIC), Gehörgangsgerät (ITC), Im-Ohr-Hörsystem (ITE), Hinter-dem-Ohr (RIC/mRIC), Hinter-dem-Ohr (HdO).

 

Weitere Technologien von Starkey

Sound Lens Synergy ist ein miniaturisiertes Hörgerät von hoher Leistungsfähigkeit, entwickelt von der Firma Starkey. Tief im Inneren des Ohres wird die Hörhilfe eingepasst und individuell angefertigt. Die akustische Anpassung erfolgt schrittweise, um das Gehirn nur langsam an die neu wahrnehmbaren Geräusche zu gewöhnen. Ähnliche Vorzüge bietet SoundLens IQ, dass mit drahtloser Übertragung ausgestattet ist, ausserdem Rückkopplungen unterdrückt und bei Tinnitus Linderung bietet.

Hinweis
Dieser Beitrag ist eine informative Inhaltsseite zu Starkey Hörgeräte.
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