Michael Ronner
Michael Ronner Experte für Technik & Hörakustik

Wie in unserem Beitrag vom 06. September 2021 geschrieben, übernimmt der Schweizer Hörhilfenhersteller Sonova das Sennheiser Consumer Geschäft. Gemäss Pressemitteilungen jedoch ein wenig später als geplant, neu auf Ende des Geschäftsjahres 2021/22 (April bis März).

Grund für die Verzögerung der Übernahme des niedersächsischen Audiospezialisten Sennheiser um rund drei Monate, seien operative Aufgaben wie die Migration des IT-Systems welche länger dauern. Der Abschluss war vorher bis Ende des laufenden Kalenderjahres 2021 geplant.

Sonova Übernahme von Sennheiser-Division Sparte verzögere sich (Bildquelle Sonova).

Sonova Übernahme von Sennheiser-Division Sparte verzögere sich (Bildquelle Sonova).

Übernahme Sonova Sennheiser-Division Sparte genehmigt

Die Übernahme von den Regulierungsbehörden in allen relevanten Ländern sei bislang genehmigt worden und Sonova möchte die Transaktion erfolgreich zum Abschluss bringen.

Sonova hatte die Übernahme der Sennheiser-Division Sparte bereits im Mai 2021 angekündigt. Laut den damals publizierten Angaben lässt sich Sonova das Geschäft 200 Millionen Euro kosten. Die Sennheiser-Kopfhörersparte beschäftigt aktuell rund 600 Mitarbeitenden und erzielte zuletzt einen jährlichen Umsatz von rund 250 Millionen Euro.

Sonova in Konkurrenz zu Apple & Co.

Sonova will sich mit der Akquisition der Marke Sennheiser, wessen Name erhalten bleiben soll, im zukunftsträchtigen Markt für kabellose Funk-Kopfhörer positionieren. Dazu übernimmt das börsenkotierte Schweizer Unternehmen auch die Vertriebsnetze des deutschen Unternehmens aus Wedemark (Hannover).

Dank dem weltweit bekannten Brand «Sennheiser», möchte Sonova im lukrativen, aber umkämpften Kopfhörermarkt Fuss fassen (Sennheiser Zubehör). In diesem Feld befinden sich globale Multis wie Apple, Samsung usw. Davon auszugehen ist, dass diese Consumer-Produkte direkt oder an den Hörakustikern vorbei vertrieben werden, um breiter an den Konsumenten zu gelangen.

Sonova möchte voraussichtlich mit Funkkopfhörern in den breiten Markt von leichten- bis mittleren Hörverlusten eintreten, in welchem sich potenzielle Kunden befinden, welche sich noch nicht mit dem Bereich Hörgeräte beschäftigt haben. Sonova gehören renommierte Hörgeräte Marken wie Phonak, Unitron oder Hansaton. Ziel wäre ein sogenannter CROS-Sale für dieses Klientel, sollte sich der Hörverlust im Alter verstärken und somit die Kundschaft im Verkaufsprozess mit eigenen Hörlösungen zu halten.