Sonova Halbjahresabschluss 2021/22

Sonova hat sein Halbjahresergebnis 2021/22 heute Vormittag 15. November 2021 publiziert. Der H1-Umsatz von 1,60 Milliarden Franken wurde in etwa erwartet. Der Betriebsgewinn (EBITA) stieg um ca. 133 Prozent auf 406,4 Millionen. Total blieb ein etwa 48 Prozent höherer Reingewinn von 301,9 Millionen.

Erwartungen von Analysten (AWP-Konsens) hat das Unternehmen damit ein wenig übertroffen. Anhaltend positive Wachstumsdynamik und weitere Fortschritte bei der Profitabilität halfen dazu. Die Geschäftszahlen und die Auftragsbücher sind positiv. Wir liefern Zahlen und Fakten zu der heute veröffentlichten Publikation «Halbjahresabschluss 2021/22».

Der Sonova Betriebsgewinn (EBITA) stieg um ca. 133% auf 406,4 Millionen

Sonova Umsatz Steigerung trotz Verzögerungen in Zulieferkette

Sonova legte im ersten Halbjahr 2021/2022 in seinem Umsatz und dem Reingewinn kräftig zu. Eine Umsatzsteigerung um knapp 50 Prozent auf 1,60 Milliarden Franken übertraf, die im Vorfeld erwarteten, 1,58 Milliarden. Kurz, der Hörgerätehersteller wuchs im ersten Halbjahr klar und verdient deutlich mehr.

Die deutliche Erholung von der Pandemie schlägt sich in den aktuellen Zahlen nieder. Allerdings gibt dem Hörgerätehersteller namhaften Brands wie Phonak Verzögerungen in der Lieferkette zu spüren, was unter Umständen noch einen höheren Absatz beschert hätte.

1) Non-GAAP-Finanzkennzahl bereinigt um Sondereffekte; Einzelheiten finden Sie in der Tabelle „Überleitung von Non-GAAP Finanzkennzahlen“ im Finanzbericht des Halbjahresberichts 2021/22.

Hörgerätemarkt Zeichen derzeit auf Erholung – Pandemie aber noch nicht ausgestanden

Trotz Covid-19 Pandemie, stehen die Zeichen im Hörgerätemarkt derzeit grundsätzlich auf Erholung. Sonova hat im ersten Halbjahr operativ eine kräftige Erholung von der Pandemie verspürt.

Über die Wachstumsdynamik sei man erfreut, wurde CEO Arnd Kaldowski in einem Communiqué zitiert. Gegen Ende der Berichtsperiode spürte Sonova allerdings Verzögerungen in der Zulieferkette. Letzte Nachwirkungen der Pandemie seien noch nicht ausgestanden.

Bisherige Auskunftsprognosen lässt das Unternehmen unverändert. So zielt Sonova im Gesamtjahr eine konsolidierte Umsatzsteigerung von 24% bis 28% sowie ein bereinigtes EBITA-Wachstum von 34% bis 42% an (beide gemessen zu bleibenden Wechselkursen).

Die geplante Akquisition der Kopfhörersparte Sennheiser Consumer Division (wir berichteten - siehe Sonova verschiebt Übernahme von Sennheiser-Division Sparte) wurde im Ausblick noch nicht festgelegt. Zudem wurden mögliche zusätzliche Probleme in der Zulieferkette nicht mitberücksichtigt.

Sonova mit jährlichem Wachstum von rund 8,5 Prozent

Extrem beeindruckend ist die jährliche Wachstumsrate von rund 8,5% über den Zeitraum der letzten beiden Jahre bei Sonova. Auf Produkteseite half die im September 2020 eingeführte neue Chip-Plattform «Paradise».

Ein Umsatztreiber ist das Geschäft mit Kriegsveteranen (Veteran Affairs) in den USA. Die privaten Märkte in Amerika, vor allem in den USA, in Grossbritannien und Frankreich dürften ebenfalls wieder stärker gewachsen sein.

Selbst im Bereich Innenohrimplantaten (Cochlea) gelang Sonova mit seinem Brand Advanced Bionics zum ersten Mal eine prozentual zweistellige Betriebsgewinnmarge. Da hatte der Konzern zuletzt Probleme mit gewissen Implantaten (wir berichteten).

Einfluss auf die positiven Bilanzzahlen hat auch das starke Kostenmanagement des Konzerns während innerhalb der Pandemie. Sonova hatte zu Beginn des Corona-Ausbruchs Prozesse optimiert und in mehreren Bereichen den Rotstift angesetzt und somit merkbare Einsparungen gemacht.

Sonova bereit für OTC Zukunft dank bevorstehender Akquise von Sennheiser

Mittel- und Langfristig wird erwartet, dass Sonova wegen einer neuartigen Einsteiger Produktkategorie im Bereich OTC-Hörgeräten unter Druck kommen könnte. Aktuell sind in der USA parlamentarische Unternehmungen dazu im Gange (wir berichteten - siehe FDA-Regelung für rezeptfreie OTC-Hörgeräte in USA veröffentlicht).

Das Risiko für Sonova bezüglich sogenannten Over-the-counter (OTC) Hörgeräten scheint aber überschaubar und mit dem Zukauf der Sennheiser Consumer Division scheint man vorbereitet.

CEO Arnd Kaldowski hatte im Juli 2021 noch abgewiegelt, was dieses Thema anbelangt. «Das veröffentlichte Dekret stellt keine Änderung des bereits 2017 verabschiedeten Gesetzes zu OTC-Hörgeräten dar», sagt er damals in einem Interview.

Sonova hat Semester Ergebnis 2021/22 übertroffen

Insgesamt übertraf der Semester-Ebita von Sonova mit 25,3% die Prognose um 0,7 Prozent-Punkte. Dank Aktienrückkäufen stieg der Gewinn pro Titel um 142%. In der Bilanz verfügt das Unternehmen über Liquiditäten von 1,5 Mrd. CHF. Dies trotz Dividenden und einem Aktienrückkauf von rund einer halben Milliarde.

Aussicht zweites Halbjahr 2021/2022 bei Sonova

Es ist davon auszugehen, dass die extrem starke Paradise-Plattform des Stäfner Unternehmens weiterhin breiten Absatz geniesst. Marktanteile sollten damit bis zum Ende des Geschäftsjahres gehalten werden. Im nächsten Frühjahr wird Sonova bestimmt mit neuen Produkten auflaufen, welche im Herbst 2021 wegen der Pandemie und Lieferengpässe nicht lanciert werden konnten. Es ist davon auszugehen, dass Sonova als Branchenprimus weiterhin den Takt in der Branche vorgibt.

Über Sonova:

Die Sonova Holding AG mit Hauptsitz in Stäfa ZH, ist eine auf Hörhilfen spezialisierte international tätige Schweizer Unternehmensgruppe, welche 1947 gegründet wurde. Mit seinen rund 14'500 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 2,6 Mrd. CHF im Geschäftsjahr 2020/2021, zählt sie zu den drei weltweit grössten Anbietern dieser Branche. Die Aktie wird an der Schweizer Börse SIX (SWX) gehandelt:

• ISIN: CH0012549785
• Symbol: SOON
• Titel: SONOVA N

Quellen: Diverse Medienmitteilungen und Halbsjahresabschluss Sonova 2021/22 (pdf)