Hörgeräteanpassung
Michael Ronner
Michael Ronner Experte für Technik & Hörakustik

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Eine Hörgeräteanpassung muss in der Schweiz von einem qualifizierten Hörgeräteanbieter wie z.B. über einen diplomierten Hörakustiker stattfinden. Da Hörgeräte dem Medizinprodukte-Gesetz unterstehen, werden nur fachmännische Anpassungen von den Sozialversicherungen AHV und IV, sowie Unfall- und Militärversicherungen unterstützt.

Hörgeräteanpassungen können heute dank moderner Technik sogar über das Internet oder mittels Kundenbesuch stattfinden. Hier bezahlen zumindest die Unfallversicherung und Militärversicherungen keinen Beitrag, da auch die audiologischen Messeinrichtungen wie das Audiometer und die Hörprüfkabine geeicht und zertifiziert werden müssen. Diese Kontrollen werden in der Schweiz periodisch vom eidgenössischen Institut für Metrologie kurz «METAS» durchgeführt. Das Audiometer für die Hörtests wird jährlich und die Hörkabine alle 6 Jahre inspiziert.

 

Hörgeräteanpassung beim Spezialisten - dem Hörakustiker

Eine Hörgeräteanpassung lässt man bei einem Spezialisten durchführen. Der Hörgeräteakustiker oder Hörakustiker mit eidg. Fachausweis hat das Wissen und die Erfahrung um jeden noch so komplizierten Hörverlust zu behandeln und mit den geeigneten Hörgeräten zu versorgen. Hier können sie sichergehen, dass sie kompetent beraten werden und ihr Geld richtig ins Gehör investieren. Unser Gehör ist kein Spielzeug und das Hörgerät ein technisches Medizinalmittel welches einen Hörgeräteträger über Jahre begleitet und hilft zu verstehen. Zudem hat ein Hörakustiker eine medizinische Ausbildung rund ums Ohr. Hinter jedem Hörverlust kann eine Krankheit stecken. Erkennt ein Hörakustiker dies, so begleitet er den Kunden zum Ohrenarzt (HNO/ORL). 

 

Hörgeräteanpassung a la first-fit, insitu oder direkt über ein Hörgerät

Vor jeder Hörgeräteanpassung wird in der Hörberatung ein Hörtest, präziser ein Tonaudiogramm durchgeführt. Anhand der Schwerhörigkeit wird zusammen mit dem Kunden das passende Hörgerät ausgesucht und angepasst. Hier gibt es verschiedene Anpassverfahren. Muss es schnell gehen und günstig sein, kann ein sogenannter «First-Fit» durchgeführt werden. Diese Einstellung gilt es jedoch in einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen, da diese auf einer Einschätzung beruht und das Hirn mit der Zeit akklimatisiert. Möchte der Kunde eine präzise Einstellung und nur das Beste für sein Ohr, so gibt es die Anpassung über «Insitu». Hier wird beim Schallaustritt des Hörgerätes knapp vor dem Kunden Trommelfell ein feiner Messschlauch (Sonde) platziert welcher den Schalldruckpegel an ein Messgerät weiterleiten. Anhand des PCs kann der Hörgeräteakustiker nun visuell sehen wo und bei welchen Frequenzen er die Verstärkung reduzieren oder erhöhen muss. Länger je mehr nutzen Hörakustiker das in der Hersteller-Software vorgegebene «insitu» Programm. In der aktuellen Hörgeräte «Target» Software zum Beispiel heisst diese «AudiogramDirect». Hier führt der Hörakustiker einen zweiten Hörtest direkt über das am Kunden-Ohr angelegte Hörsystem durch und passt alle Parameter dem Kunden individuell an.

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Hörgeräteanpassung im Hörcenter, beim Kunden Zuhause oder übers Internet

Eine Hörgeräteanpassung findet heute nach wie vor grösstenteils in einem Hörcenter oder auch Hörzentrum genannt statt. Der Hörgeräteträger schätzt den persönlichen Kontakt. Jedoch findet dieser auch beim Kunden Zuhause statt. Kundenbesuche Zuhause und deren exklusiven Service einzelner Hörakustiker nutzen immer mehr Menschen welche vor allem nicht mobil sind. Zuhause im gewohnten Umfeld seine Hörgeräte anpassen zu lassen hat viele Vorteile. Der Kunde kann gleich in seinem akustischen Umfeld mit gewohnter Geräuschkulisse reinhören. Geschirrklimpern, Fernseher, eine Toilettenspülung welche zu Beginn oft zu laut ist usw. Erste Versuche gibt es auch schon übers Internet. Jedoch gilt es hier noch einige Probleme zu lösen und es entfällt auch die persönliche Beratung. In Zukunft wird dies einen Teil der Hörgeräteanpassung einnehmen, jedoch vorderhand im Nischenbereich. Für Technik-Interessierte und Schnäppchenjäger geht dies bereits heute, wird jedoch noch abgeraten davon.

 

Hörgeräteanpassung Nachkontrolle

Eine seriöse Hörgeräteanpassung dauert mindestens 3-4 Sitzungen. Denn ein Hörgerät kann nicht von null auf hundert eingestellt werden. Es sei denn, der Kunde hatte bereits im Vorfeld Hörgeräte und ist geübter Hörgeräte-Träger. Ein Hörverlust entwickelt sich im Normalfall über Jahre. Somit hat das Gehirn ebenfalls viel Zeit um sich zu «entwöhnen». Wenn bestimmte Töne nicht mehr ans Gehirn gelangen sprechen wir von Hörentwöhnung. Da wir im Alter auch «gemütlicher» werden, würde eine Einstellung auf 100% als viel zu laut empfunden. Aus diesem Grund beginnt der Hörakustiker bei 70% bis 80% Lautstärke und arbeitet sich zusammen mit dem Kunden über mehrere Sitzungen an eine Lautstärke (Einheit Dezibel) welche sowohl erträglich ist, aber auch ein maximales Sprachverständnis bringt. Sind die Geräte erst einmal kalibriert und eingestellt, so reicht in aller Regel eine Nachkontrolle mit allfälliger Korrektur alle 2-3 Jahre. Da jeder Kunde, jedes Ohr und jeder Hörverlust einzigartig ist, gibt es keine Patenteinstellung. Dies ist für den Hörakustiker jedes Mal eine neue spannende Herausforderung.

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